Forschungsprojekt zum „Schwarzen Rindenbrand“ in Metzingen


Im Streuobstanbau ist seit dem Hitzesommer 2003 der „Schwarze Rindenbrand“ weit verbreitet. Die Pilzerkrankung wird zu einem immer größeren Problem, denn sie kann massive Schäden an Kernobstbäumen herbeiführen.

Demonstrationsfläche im Neugreuth

Es gibt erste Hinweise darauf, dass die Anfälligkeit für die Krankheit von der Sorte beeinflusst wird. Um die Sortenanfälligkeit im Freiland zu überprüfen, wurden vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) drei Demonstrationsflächen in Baden-Württemberg angelegt. Eine davon befindet sich in den städtischen Obstanlagen im Neugreuth, direkt am Weg von der Obsthalle in Richtung Florian.

Ziel: Erhalt der regionalen Streuobstflächen

Ziel des Projekts ist es, Apfelsorten zu identifizieren, die widerstandsfähig gegenüber dem Rindenbrand sind und eine Trockentoleranz besitzen. Bereits im November 2021 wurden die Sorten ‚Topaz‘, die als anfällig gilt, und die mutmaßlich widerstandsfähigen Sorten ‚Brettacher‘, ‘Bohnapfel‘, ‘Enterprise‘, ‚Primera‘ und ‚Winterrambur‘ gepflanzt. „Wir freuen uns, dass wir ein solches Forschungsprojekt zum Erhalt der Streuobstflächen in unserer Region unterstützen können“, sagt Martin Nagel, Leiter des städtischen Obstbaus in Metzingen.

Zum „Schwarzen Rindenbrand“
Rindenbrand-Symptome treten nach Stressphasen auf, die durch hohe Temperaturen über 30°C, Trockenheit oder Nährstoffmangel verursacht wurden. Typische Symptome an den Bäumen sind eine schwarze bis dunkelbraun verfärbte, leicht eingesunkene, rissige, aufgeplatzte Rinde. Die Pilzsporen werden durch Wasserspritzer übertragen und können über eine Wunde am Baum, die zum Beispiel durch Sonnenbrand, Wachstumsrisse oder Schnittstellen entstanden ist, zu einer Infektion führen.