Gemeinderat beschließt Schließung des Metzinger Schlachthofs


Der Gemeinderat der Stadt Metzingen hat in seiner Sitzung am vergangenen Donnerstag die Schließung des Schlachthofs am Standort in der Sannentalstraße beschlossen. Der Betrieb wird zum Jahresende eingestellt.

Der aktuelle Betrieb des Metzinger Schlachthofs war bis zuletzt als Interimslösung gedacht. Im vergangenen Jahr hatte der Gemeinderat noch der Verlängerung des Betriebs zugestimmt. Damit wollte er der Interessensgemeinschaft Schlachthof Ermstal Zeit einräumen, um ein tragfähiges Konzept für eine regionale Schlachtstätte zu erarbeiten. Für die Metzinger Stadtverwaltung und den Gemeinderat stand bei dieser Entscheidung, auch für das mehrmalige Verschieben, stets die regionale Produktion und die Produzenten aus der Region im Mittelpunkt. „Corona und auch die Ukraine-Krise haben dieses Bewusstsein für Regionalität bei uns allen nochmal verstärkt“, so Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh. Genauso am Herzen liegen der Verwaltung und dem Gremium die Bedürfnisse der Anwohner sowie das Tierwohl. Dazu gehören sowohl der Tiertransport, die Schlachtbedingungen und auch die Haltungsbedingungen der Tiere.

Doch aufgrund der aktuellen wirtschaftliche Lage bestand nun eine Situation, in der eine Nachfolgelösung nicht mehr umgesetzt werden konnte. Gründe dafür stellen der Fach- und Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft sowie ein rückläufiges Interesse an hochwertigem Fleisch und das damit veränderte Kaufverhalten von Konsumierenden dar. Die gestiegenen Kosten im Baubereich und die zu erwartenden explodierenden Ausgaben für Energie waren zudem ausschlaggebend für die Entscheidung.

Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh dankte nach der Sitzung allen Akteuren, insbesondere den Ehrenamtlichen, die sich in der Vergangenheit für eine regionale Lösung eingesetzt haben: „Diese Entscheidung ist niemandem leichtgefallen. Wir haben uns alle miteinander sehr angestrengt und viel Zeit investiert, um eine geeignete Alternative zum bisherigen Standort zu finden. Es ist bemerkenswert, wie viele Menschen sich ehrenamtlich in der Interessensgemeinschaft Schlachthof Ermstal engagiert haben. Ich bin sicher, dass dieses Engagement nicht umsonst gewesen ist.“

Die Suche nach einer regionalen Lösung wird auf Kreisebene fortgesetzt. Aktuell findet dort eine Untersuchung statt, inwiefern die verbleibenden 27 Schlachtstätten im Landkreis Reutlingen die Schlachtzahlen aus Metzingen zukünftig aufnehmen können. Für diese Arbeit sagte Oberbürgermeisterin Haberstroh die Unterstützung der Stadt Metzingen zu.