In der Entstehung der Straßennamen in Metzingen spiegeln sich zugleich historische Entwicklungen in unserem Land und in unserer Stadt in den letzten beiden Jahrhunderten wider. Dies wurde zuletzt bei der Diskussion um die Hindenburgstraße deutlich. Die Geschichte der Metzinger Straßennamen war ein bislang unbearbeitetes Thema. Dementsprechend gibt Stadtarchivar Rolf Bidlingmaier erstmals einen Überblick über die Entstehung und Bedeutung der Metzinger Straßennamen.

Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit kam der Marktflecken Metzingen ohne Straßennamen aus. Benannt wurde die Lage der einzelnen Gebäude und Grundstücke in den Lager- und Steuerbüchern in der Regel nach den Angrenzern. War ein öffentliches Gebäude in der Nähe wie das Rathaus, die Kirche oder die Badstube, so wurden diese gelegentlich als Angrenzer genannt.

Historische Karte: Straßennamen 1758

Einen ersten Überblick über die Metzinger Straßennamen gibt das Steuerbuch von 1758, in dem alle Gebäude mit einer Ortsbezeichnung aufgeführt werden. Dabei zeigt es sich, dass zu diesem Zeitpunkt in Metzingen mit Ausnahme der Nürtinger Straße keine Straßen, sondern nur Gassen gab.

Vom Marktplatz ging in Richtung Stuttgarter Straße die Marktgasse weg. Diese endete allerdings bereits an der Kronenstraße, da das gesamte Stadtviertel mit der Stuttgarter Straße, der Wilhelmstraße und der Kronenstraße damals die Bezeichnung „im Entenbach“ trug. Offenbar floss zu früheren Zeiten ein kleiner, von der Erms abzweigender Bach durch die Wilhelmstraße, der Entenbach genannt wurde. Auch gab es in der Wilhelmstraße einen gleichnamigen Brunnen.

Hinter dem Rathaus verlief die Rietgasse, benannt nach dem Gewannnamen im Riet. Die heutige Reutlinger Straße wurde damals als Langgasse bezeichnet. Sie endete am Viehmarkt, dem heutigen Lindenplatz, wo die Schützenbrücke den Übergang über die Erms ermöglichte.

Vom Rathaus führte in Gegenrichtung die Nürtinger Straße weg, benannt nach der in dieser Richtung liegenden Nachbarstadt. Weshalb im Steuerbuch in diesem Fall bereits die Bezeichnung Straße anstatt Gasse verwendet wurde, wird sich kaum mehr klären lassen. Kirchgassen gab es 1758 in Metzingen gleich zwei. Als Untere Kirchgasse wurde die heutige Pfleghofstraße bezeichnet, während die Obere Kirchgasse die heutige Gustav-Werner-Straße meint.

Die Gebäude in der Nähe von öffentlichen Gebäuden oder Anlagen wurden damals auch nach diesen lokalisiert. So standen einzelne Häuser bei der Martinskirche, beim Rathaus, am Totensteg oder am Mühlbach. Das heutige Schwanengässle taucht 1758 als Ermsgässle auf. Die oberhalb der Martinskirche in Richtung Neuhausen gelegenen Gebäude wurden als „ob der Kirche“ oder „oben im Dorf“ bezeichnet. Die heutige Helferstraße trug damals bereits die Bezeichnung Helfergasse, weil schon zu jener Zeit dort das Wohnhaus des Helfers, des zweiten Pfarrers, stand. Die Keltergasse, heute Schreiberei genannt, führte auf den Kelterwasen, das ist der heutige Kelternplatz. Die Friedrichstraße hieß 1758 mürbes Gässle. Offenbar ließ zu gewissen Zeiten die Beschaffenheit der Gasse zu wünschen übrig, daher der Name.

Der Abschnitt der Hindenburgstraße zwischen Friedrichstraße und Kelternplatz trug damals die Bezeichnung Schiemergasse. Dabei handelt es sich um einen alten, inzwischen längst verschwundenen Metzinger Familiennamen. Die Aufzählung schließt mit der Zehntscheuerngasse, heute ein Abschnitt der Hindenburgstraße zwischen Kelternplatz und Helferstraße. Namensgeber war hier die Metzinger Zehntscheuer, die sich bis heute im Gebäude Hindenburgstraße 29 erhalten hat.

Um 1800 kam es bei den Metzinger Straßennamen zu größeren Veränderungen. Zum einen setzten sich immer mehr ortsgeographische Bezeichnungen durch und zum anderen ging die Bezeichnung weg vom Begriff „Gasse“ hin zum Begriff „Straße“.

Historischer Stadtplan von 1823

Gasse war nun ein dörflicher Begriff, während Straße städtischen Charakter hatte. Und da die Metzinger bei der Größe ihres Marktfleckens das Ziel vor Augen hatten, einmal Stadt zu werden, kam die Verwendung des Begriffs Straße in Gebrauch. 1758 erscheint im Steuerbuch bereits die Nürtinger Straße. Zugleich wurde die heutige Schützenstraße als Tübinger Straße bezeichnet.

Die Verwendung von benachbarten Städtenamen verbesserte zugleich die Orientierung. Wer durch die Stuttgarter Straße ging, wusste, dass es hier in Richtung Stuttgart ging. So wurden am Beginn des 19. Jahrhunderts die Durchgangstraßen im Stadtzentrum nach den entsprechenden Städten benannt. Die Stuttgarter Straße führte vom Rathaus das Ermstal hinunter in Richtung Stuttgart, während die Uracher Straße durch die heutige Pfleghofstraße und die Ulmer Straße das Ermstal hinauf in Richtung der Amtsstadt Urach verlief. Die Langgasse wurde in Reutlinger Straße umbenannt, da hier eine Straße in Richtung Sondelfingen und Reutlingen anschloss. Die Nürtinger Straße erhielt vorübergehend den Namen Kirchheimer Straße. Beide Städte lagen ja in derselben Richtung.

Diese neuen Straßennamen sind auf dem ersten Metzinger Stadtplan von 1823 eingetragen. Nun gab es aber innerorts noch weitere Straßen, die bislang nur eine Gassenbezeichnung oder gar keinen Namen hatten. Bei einigen wurde einfach von Gasse auf Straße umgestellt. So entstand aus der Helfergasse die Helferstraße, die bis heute diesen Namen führt. Aus der Oberen Kirchgasse wurde die Kirchstraße, seit der Gemeindereform als Gustav-Werner-Straße bezeichnet.

Die Straße vom Lindenplatz zur Martinskirche erscheint 1797 erstmals als Wehrgasse und wurde nun als Wehrstraße benannt. Der Name geht auf ein Wehr zurück, eine Verbauung an der Erms. Andere Gassen wurden mit neuen Namen versehen. Die Zehnscheurengasse, ein Abschnitt der Hindenburgstraße zwischen Kelternplatz und Helferstraße, erhielt die Bezeichnung Heerstraße. Hier verlief bereits im Mittelalter eine wichtige Landstraße, die das Ermstal hoch nach Neuhausen führte.

Bei der Wahl der Straßennamen spielten auch die damaligen Landesherren eine Rolle. So wurde das bisherige mürbe Gässle in Friedrichstraße benannt. Namensgeber war König Friedrich I. von Württemberg, der erste württembergische König, der bis 1816 regierte. Seinem Sohn und Nachfolger, König Wilhelm I. von Württemberg und damaligen aktuellen Landesherren widmeten die Metzinger die Wilhelmstraße. Wilhelm I., der das Land fast 50 Jahre lang regierte, war eine prägende Persönlichkeit, der im Land Gewerbe und Industrie genauso wie Landwirtschaft und Weinbau förderte und damit den Grundstein für die industrielle Entwicklung legte. Unter ihm wurde Metzingen 1831 zur Stadt erhoben.

Im 19. Jahrhundert erhielten auch die Seitenstraßen im Stadtzentrum Straßennamen. Hierzu zählten die nach ihrer Form benannte Krumme Straße, die nach dem Gewann Riet benannte Obere und Untere Rietstraße, die Alte Schulstraße, in der sich das älteste Schulhaus des Ortes befand und die Metzgerstraße, in der damals Vertreter dieser Profession ansässig waren.

Schlossstraße 1863

Außerhalb des Stadtzentrums lagen die Mühlstraße und die Schützenstraße. Erstere wurde nach der Mahlmühle benannt, letztere nach dem anstelle der späteren Brauerei Bräuchle befindlichen Schützenhaus. Im Stadtzentrum existierten damals drei Kelterstraßen, die Innere, Mittlere und Äußere Kelterstraße. Als Innere Kelterstraße wurde die heutige Hindenburgstraße vom Marktplatz bis zum Kelternplatz bezeichnet. Die Mittlere Kelterstraße war die heutige Küferstraße und die Äußere Kelterstraße die heutige Schreiberei.
 
Mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz im Jahr 1859 entstand der Bahnhof mit dem Bahnhofsplatz. Eine erhöhte Bedeutung kam nun den Straßen vom Marktplatz bis zum Bahn­hofsplatz zu, also der Inneren Kelterstraße und der Heerstraße. Da die vielen Kelterstraßen immer wieder zu Verwirrung führten, bürgerte sich in der Bevölkerung für die beiden Straßen, die zum Bahnhof führten, die Bezeichnung Bahnhofstraße ein. Stand auf Lageplänen zunächst Straße zum Bahnhof, so wurde ab den 1870er Jahren der Begriff Bahnhofstraße verwendet. Eine förmliche Benennung der Bahnhofstraße durch den Gemeinderat ist nicht nachweisbar.
 
Dasselbe Phänomen findet sich bei zwei anderen Straßen im Stadtzentrum, der Schlossstraße und der Gartenstraße. Auch hier lässt sich keine förmliche Benennung nachweisen. Diese beiden Straßen wurden in den 1860er Jahren angelegt, als anstelle der Schlossgärten das erste Neubaugebiet von Metzingen seit dem Mittelalter entstand. Die Schlossstraße wurde zwischen dem Brunnengässle, das war der Straßenabschnitt zwischen dem Kelternplatz und dem Röhrenbrunnen, und der Uracher Straße angelegt.

Die neue Straße führte allerdings aufgrund des 1862 neben dem Alten Schulhaus errichteten Neuen Schulhauses zunächst die Bezeichnung Schulstraße. 1865 findet sich erstmals der Name Schlossstraße, der sich in den 1870er Jahren dann auch durchsetzte. Allerdings gab es in Metzingen zu keiner Zeit ein Schloss, sondern der Name geht auf den Zwiefalter Pfleghof zurück, in dem heute das Familienzentrum untergebracht ist. Aufgrund der Höhe des Gebäudes wurde es von den Metzinger als Schlössle bezeichnet und die dahinter liegenden Gärten als Schlossgärten. Nach diesen Gärten hat die Gartenstraße ihren Namen.
Durch die Anlegung des Bahnhofs entstand ab den 1870er Jahren eine Stadterweiterung im Gewann Bettäcker zwischen Kelternplatz und Bahnhof. Damals wurde die heutige Schönbeinstraße provisorisch als Äußere Bahnhofstraße bezeichnet.

Um der Verwirrung ein Ende zu bereiten, fassten die Gemeindekollegien im Juli 1875 folgende Beschlüsse. Die Äußere Bahnhofstraße wurde in Schönbeinstraße benannt, „zu Ehren des um die Bedeutung der Wissenschaft sehr verdienten verstorbenen hiesigen Bürgers“. Der Chemiker Christian Friedrich Schönbein ist bis heute der bedeutendste Sohn der Stadt Metzingen.

Schönbeinstraße

Die nördlich parallel verlaufende Straße erhielt den Namen Urbanstraße. Der Heilige Urban ist der Patron der Weingärtner. Die beiden Querstraßen wurden in Karlstraße und Olgastraße benannt. Dabei handelt es sich um das damalige württembergische Königspaar. König Karl regierte das Königreich Württemberg von 1864 bis 1891. Er war mit der aus dem russischen Zarenhaus stammenden Königin Olga verheiratet. Das Königspaar, vor allem jedoch Königin Olga, war sozial sehr engagiert. Zahlreiche Einrichtungen erinnern noch an ihre Tätigkeit, so in Stuttgart das Karl-Olga-Krankenhaus, das Kinderkrankenhaus Olgahospital, auch Olgäle genannt, oder die Nikolauspflege.
 
Im Oktober 1880 wurden bei einer neuen Gebäudenummerierung in der Stadt für die bislang zum Kelternplatz zugerechneten Gebäude eigene Straßenbezeichnungen notwendig. Die Gemeindekollegien benannten die östlich verlaufende Straße „zu ehrendem Andenken an den Herzog Christoph“ als Christophstraße. Unter Herzog Christoph von Württemberg, der von 1550 bis 1568 regierte, wurde die Reformation gefestigt und eine Reihe von grundlegenden Gesetzen erlassen, die bis zum Ende des Herzogtums 1803 Bestand hatten. Die westlich verlaufende Straße erhielt die Bezeichnung Klosterstraße, „weil nach alter Sage des Haus des Christoph Losch Nr. 13 an dieser Straße früher ein Kloster gewesen sein soll“. Dies ist zwar nicht zutreffend, jedoch steckt ein Körnchen Wahrheit in der Aussage, denn anstelle des 1579 errichteten Gebäudes Am Klosterhof 13 befand sich zuvor der Pfleghof des Klosters in Offenhausen.
 
Im Zusammenhang der Erbauung des Schlachthauses wurde die dort vorbeiführende Straße im Juli 1884 von den Gemeindekollegien als Schlachthausstraße benannt. Kurze Zeit später wurde der Name allerdings in Sannentalstraße geändert. Die Straße trägt bis heute diesen Namen, der auf eine Gewannbezeichnung Bezug nimmt.
 
Im Jahr 1893 wurden im Areal zwischen Ulmer Straße und Eisenbahnstraße zwei neue Straßen angelegt, die Marien- und die Paulinenstraße. Auch hier griffen die Stadtväter bei den Namen wieder auf Personen aus dem württembergischen Königshaus zurück. Inzwischen regierte König Wilhelm II., nach dem jedoch keine Straße benannt werden konnte, da in Metzingen bereits eine Wilhelmstraße vorhanden war. Diese hatte zu Ehren seines Großvaters König Wilhelm I. ihren Namen erhalten. Stattdessen wurde eine der neuen Straßen nach Prinzessin Marie benannt, der 1882 im Kindbett verstorbenen ersten Ehefrau von König Wilhelm II., einer geborenen Prinzessin von Waldeck-Pyrmont. Die andere Straße erhielt ihren Namen nach Königin Pauline (1800-1873), der Ehefrau von Wilhelm I. und Großmutter von Wilhelm II.
Im März 1900 trafen die Gemeindekollegien eine Entscheidung hinsichtlich der Nürtinger Straße. Wie im Protokoll vermerkt wurde, wurde die Nürtinger Straße „seit längerer Zeit bald Kirchheimer, bald Nürtinger Straße benannt“, was immer wieder zu Verwirrungen, inbesondere bei Einquartierungen von Einheiten des Militärs führte. Auch im ersten Ortsplan von Metzingen von 1823 wurde die Straße als Kirchheimer Straße aufgeführt. Die Gemeindekollegien entschieden nun, dass die Straße fortan als Nürtinger Straße zu bezeichnen war.
 
BahnlinieNeuffener Straße 4 Villa BräuchleNeuffener Straße 6Neuffener Straße 8Villa BrekleForstkulturen LaustererIm Förstlen 2  Buckenbühlstraße 2

Um die Jahrhundertwende wurden in Metzingen neue Straßen angelegt, die nach bekannten Dichtern und Denkern benannt wurden. Im Jahr 1901 berieten die Gemeindekollegien über die Baulinien an der Goethestraße, der Schillerstraße und der Uhlandstraße. Die Goethe­straße, benannt nach dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832), verlief ehedem anstelle der heutigen Noyonallee auf der östlichen Seite parallel zu den Gleisanlagen. Mit dem Ausbau zur Noyonallee verschwand der alte Straßenname, weshalb im Baugebiet Amtäcker-Brühl eine Straße nach dem bedeutendsten deutschen Dichter benannt wurde.

Als Uhlandstraße wurde damals der Teil der heutigen Eisenbahnstraße zwischen Bahnhof und Nürtinger Straße bezeichnet. Namensgeber war der schwäbische Dichter und Politiker Ludwig Uhland (1787-1862). Heute befindet sich die Uhlandstraße im Stadtteil Glems. Als einzige der drei Straßen existiert heute noch die Schillerstraße, benannt nach dem Dichter Friedrich Schiller (1759-1805). Sie verläuft heute von der Unteren Rietstraße bis zur Nürtinger Straße, reichte früher jedoch bis zur Eisenbahnstraße. Im Zusammenhang mit dem Bau der Stadthalle und des Hallenbades wurde dieser Straßenabschnitt in den 1970er Jahren durch die Anlage des Konrad-Adenauer-Platzes aufgehoben und der Teil zwischen Christophstraße und der Eisenbahnstraße in Heinemannstraße umbenannt. Aufgrund der ehedem hier verlaufenden Schillerstraße ist bei einigen Bürgerinnen und Bürgern die Alte Turnhalle noch als Schillerturnhalle im Gedächtnis. Um die Jahrhundertwende wurde die nach dem schwäbischen Dichter und Arzt Justinus Kerner (1786-1862) benannte Kernerstraße angelegt. 1901 ist erstmals von der nach dem Gewann Brühl genannten Brühlstraße die Rede. Ein hohes Alter hat auch die Kanalstraße, die 1897 erstmals in den Quellen auftaucht. Sie erhielt ihren Namen nach dem dort verlaufenden Ermskanal.
 
Im Jahr 1902 wurden in Metzingen insgesamt 40 Straßen gezählt. Unter diesen waren 14 nach Personennamen, 13 nach Örtlichkeiten in der Stadt, sechs nach Gewannnamen und vier nach den Nachbarstädten benannt.
 
Während im 19. Jahrhundert in Metzingen die einzelnen Gebäude nach den vier Stadtvierteln mit Nummern bezeichnet wurden, setzte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Bezeichnung nach Straßen und Hausnummern durch. Im Jahr 1905 wurde im Feuerschauprotokoll beklagt, dass 50 Prozent der Hausnummern unleserlich seien, da die bislang angebrachten Hausnummerntäfelchen aus mit Ölfarbe angestrichenem Eisenblech bestanden und „deshalb dem raschen Verderben ausgesetzt“ waren. Es wäre wünschenswert, wenn diese durch die Stadt erneuert würden. „Viel dauerhafter sind die neuerdings in anderen Städten angebrachten emaillierten Täfelchen.“ Die Gemeindekollegien beschlossen daraufhin im Oktober 1905, „auf Kosten der Stadt für sämtliche Straßenbezeichnungen und Wegweiser, und ebenso, jedoch nur erstmals, für sämtliche Hausnummern der bereits bestehenden und künftig erstellt werdenden Gebäude fertigen und anbringen zu lassen“.
Um die Jahrhundertwende führte der Ausbau der Eisenbahnlinie zu Veränderungen im Straßennetz. In den Jahren 1900 bis 1902 wurde die bislang eingleisige Bahnlinie zweigleisig ausgebaut. Im Rahmen dieses Ausbaus wurden die schienengleichen Bahnübergänge an der Nürtinger und der Neuffener Straße beseitigt und stattdessen die Eisenbahnbrücke Nür­­tinger Straße geschaffen.

Mit dem Bau dieser Brücke waren umfangreiche Erdbewegungen verbunden, denn es mussten an der Nürtinger Straße und der Eisenbahnstraße große Rampen gebaut werden, von den Metzingern als „Postbuckel“ und „Rumppenbuckel“ bezeichnet. Infolge der Aufschüttungen wurde einige Jahre später am Ende der Christophstraße die Buba-Mädles-Treppe errichtet, um einen direkten Zugang zur Eisenbahnbrücke zu erhalten.

Nürtinger Straße und Weinberg

Der Bau der Eisenbahnbrücke Nürtinger Straße im Jahr 1901 zog erhebliche Veränderungen in der Straßenführung der Nürtinger und der Neuffener Straße nach sich, die nun vor der Brücke zusammenliefen. Die Straßenabschnitte an den bisherigen Bahnübergängen wurden zu Nebenstraßen. So entstand aus einem Teil der bisherigen Neuffener Straße die Straße Im Förstlen und aus einem Teil der bisherigen Nürtinger Straße die Grafenberger Straße, heute als Robert-Koch-Weg bezeichnet.
 
Einen Überblick über die Stadt und ihre Straßen bietet der gedruckte Stadtplan von Metzingen, der dem Adressbuch von 1923 beigefügt wurde. Auf ihm ist zu erkennen, dass sich die Stadt seit der Jahrhundertwende nur langsam vergrößert hatte. Nördlich des Stadtkerns war im Gewann Brühl ein Baugebiet entstanden, das durch die Brühlstraße erschlossen wurde. Die davon abgehenden Straßen wurden nach bedeutenden Persönlichkeiten benannt, so die Silcherstraße nach dem schwäbischen Komponisten Friedrich Silcher (1789-1860). Die Bachstraße bekam ihren Namen nach dem Komponisten Johann Sebastian Bach (1685-1750). Andere Straßen in diesem Bereich wurden nach regionalen Örtlichkeiten benannt, so die Ermsstraße, heute Heinrich-Heine-Straße, nach der Erms, die Florianstraße, heute ein Teil der Brühlstraße, nach dem gleichnamigen Berg und die Teckstraße nach der Burg Teck.
 
Andere damals angelegte Straßen erhielten ihre Bezeichnung nach den entsprechenden Gewannen, so die Bohlstraße nach dem Gewann Bohl, die Breitwiesenstraße nach den Breitwiesen und die Maurenstraße nach dem Gewann Auf Mauren. Letztere Bezeichnung nahm Bezug auf römische Reste, die in diesem Bereich gefunden worden waren. An die Römer erinnert auch die Römerstraße, an der 1923 bereits einige Häuser standen.
 
Ein neues Baugebiet entstand in den 1910er und 1920er Jahren in Richtung Neuhausen entlang der damaligen Uracher Straße, der jetzigen Ulmer Straße. Nach dem Gewann auf Weiden wurde die Weidenstraße, heute Fliederstraße, benannt. Mit der Vergrößerung des Baugebiets kamen wenig später die Blumenstraße und die Kurze Straße hinzu.
In den 1920er Jahren wuchs Metzingen über seinen historischen Kern hinaus. Es entstanden neue Wohngebiete und Häuser. Und damit mussten auch neue Straßen angelegt werden. In der Gemeinderatssitzung im März 1929 wurden daher insgesamt neun neue Straßen in Metzingen benannt. Dabei dominierten die Personennamen vor den Gewannnamen. Benannt wurden damals Straßen in den Gewannen Sannental, Reisach und Ösch.
 
Auf dem Ösch wurden zwei Querstraßen nach schwäbischen Dichtern benannt. Die erste Querstraße erhielt ihren Namen nach dem Dichter Eduard Mörike (1804-1875), die zweite Querstraße ihren Namen nach dem Schriftsteller Gustav Schwab (1792-1850). Gustav Schwab hat nicht nur drei Bände mit den Sagen des klassischen Altertums zusammengestellt, sondern in seiner 1823 erschienenen Beschreibung „Die Neckarseite der Schwäbischen Alb“ die Sieben Keltern in Metzingen als „merkwürdiger als Ägyptens sieben Wunderwerke“ bezeichnet. Die Mörikestraße wurde später wieder aufgehoben.
 
Im Reisach wurden 1929 eine Reihe von Straßen nach bedeutenden Komponisten der Wiener Klassik benannt. Hierzu zählen die Mozartstraße, die Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) gewidmet ist, die Beethovenstraße, benannt nach Ludwig van Beethoven (1770-1827) und die Schubertstraße, die an den Komponisten Franz Schubert (1797-1828) erinnert. Unterbrochen werden die nach Komponisten benannten Straßen durch die Friedrich-Caspar-Straße. Dabei handelt es sich um keinen Komponisten, sondern um den Metzinger Stadtschultheißen und Ehrenbürger Friedrich Caspar (1846-1935). Friedrich Caspar bekleidete von 1878 bis 1910 das Amt des Metzinger Stadtschultheißen. Damit war er länger im Amt als irgendeiner seiner Vorgänger oder Nachfolger.
 
LindenplatzÖschSieben-Keltern-SchuleReisachWeinbergFlorianAlbtrauf

In seiner Amtszeit wandelte sich Metzingen zur Industriestadt mit zahlreichen Fabriken. Es entstanden wichtige Infrastruktureinrichtungen, so die Alte Turnhalle und die Sieben-Keltern-Schule sowie die Schaffung der Wasser- und Stromversorgung. Die Benennung der Friedrich-Caspar-Straße erfolgte in derselben Sitzung im März 1929, in der auch die Straßen nach den Komponisten benannt wurden.
 
Und in dieser Sitzung wurden nicht nur einer, sondern gleich zwei lebende Ehrenbürger mit einer Straßenbenennung geehrt. Auch Kommerzienrat Christian Völter (1850-1932), ehemals Teilhaber der Tuchfabrik Gaenslen & Völter und durch seine großzügigen Stiftungen als Mäzen in der Stadt hervorgetreten, erhielt im Sannental eine nach ihm benannte Straße. Diese Straße hieß zuvor Breitwiesenstraße, „welche Bezeichnung für eine neue, mehr in dem Gewann Breitwiesen liegende Straße vorgesehen wird“. Und so kam ja dann später auch, als die heutige Breitwiesenstraße angelegt wurde.
 
Stadtschultheiß Carl informierte die beiden Ehrenbürger schriftlich und bat um entsprechende Zustimmung. Beide bedankten sich beim Gemeinderat, wobei Friedrich Caspar anmerkte, „daß durch diesen hochherzigen Beschluß, trotzdem mir ein Stammhalter nicht beschieden war, mein Name noch in ferne Zeiten hier fortleben soll“.
 
Im Jahr 1930 kam ein weiterer schwäbischer Dichter zu Ehren, als eine Seitenstraße der Schillerstraße nach dem Dichter Friedrich Hölderlin (1770-1843) in Hölderlinstraße benannt wurde. Im Rahmen der Neueinschätzung sämtlicher Gebäude in Metzingen durch die Gebäudebrandversicherung wurde 1931 die Mittlere Kelterstraße in Küferstraße umbenannt, so dass bei der bisherigen Äußeren Kelterstraße der Zusatz wegfallen und diese nun als Kelterstraße bezeichnet werden konnte. Damit waren zukünftig entsprechende Verwechslungen ausgeschlossen.
Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident Paul von Hindenburg den Führer der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, Adolf Hitler, zum Reichskanzler. Ein folgenschwerer Schritt, wie sich bald zeigen sollte.

Binnen weniger Monate gelang es den Nationalsozialisten im Rahmen der Machtergreifung, durch Gleichschaltung, Umschaltung und Ausschaltung aus der Weimarer Demokratie eine Diktatur aufzubauen, die zwölf Jahre später in einer der schlimmsten Katastrophen der deutschen Geschichte endete.

Dabei waren 1933 viele begeistert über die „Nationale Revolution“ und ein Ende der permanenten Auseinandersetzungen zwischen den politischen Parteien. Die Einheit wurde beschworen und es wurde kaum für möglich gehalten, dass das, was Hitler in seinem Buch „Mein Kampf“ beschrieben hatte, wenig später Wirklichkeit werden sollte. Unter diesem Vorzeichen ist der 1. Mai 1933 zu sehen, als auch in Metzingen mit einem großen Umzug die nationale Einheit gefeiert wurde.

1. Mai 1933: Gemeinderat beschließt Umbennenungen
 
Schon am 23. April 1933 hatte ein anonymer Einsender im Metzinger Anzeiger die Umbenennung von Straßen „von Personen, die im politischen Leben der Nachkriegszeit eine besondere Rolle spielten“ und die Ehrung von bedeutenden Staatsmännern der Gegenwart aufgeworfen. „In Metzingen wird eine Umbenennung von Straßen usw. wohl nicht in Frage kommen, dagegen möchte der Einsender den Gedanken zur Debatte stellen, dem freien Platz bei der Kirche mit dem Gedächtnisbrunnen den Namen Hindenburgplatz und dem städtischen Schwimmbad, wenn es nach dem neuen Plan erweitert ist, den Namen Adolf-Hitler-Bad beizulegen.“

Der Führer der Metzinger Nationalsozialisten, Dr. Eugen Klett, griff diese Anregung in einem Antrag auf, den er am 28. April 1933 an den Gemeinderat stellte. „Der Gemeinderat wolle beschließen: Zur dauernden Erinnerung an die Rettung des deutschen Volkes aus tiefster Not wird vom 1. Mai 1933 an der Lindenplatz Adolf-Hitler-Platz, die Bahnhofstraße Hindenburgstraße und das Volksschulgebäude Hindenburgschule heißen. Im Hofe der Hindenburgschule wird eine Adolf-Hitler-Eiche gepflanzt.“

Und so beschloss es der Metzinger Gemeinderat in seiner Sitzung am Morgen des 1. Mai 1933 durch Erheben von den Sitzen einstimmig. Auch Bürgermeister Wilhelm Carl, der noch wenige Wochen zuvor mit den Nationalsozialisten wegen einer Flaggenhissung auf dem Rathaus über Kreuz gelegen war, erklärte: „Wir freuen uns vielmehr, durch diesen Antrag Gelegenheit zur Ehrung der beiden um unser Volk und Vaterland hochverdienten Männer zu erhalten, die in Einigkeit verbunden sind in dem Kampf um ein mächtiges, in seiner Kultur und Wirtschaft gesundes Deutschland.“

Die Zielrichtung dieser „vaterländischen Ehrung“ war klar: Die Nationalsozialisten versuchten durch den Schulterschluss mit Hindenburg und den alten Mächten Kontinuität vorzutäuschen, um so eine zusätzliche Legitimation ihrer Gewaltherrschaft zu erlangen.

Bürgermeister Carl teilte am Tag darauf die Benennungen brieflich dem Reichspräsidenten und dem Reichskanzler mit. Interessant sind die unterschiedlichen Reaktionen. Während Reichskanzler Hitler lediglich durch seinen persönlichen Referenten, Regierungsrat Dr. Meerwald, seinen Dank ausrichten ließ, antwortete Reichspräsident von Hindenburg mit einem eigenen Schreiben. „Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Für die Ehrungen, die mir vom Gemeinderat der Stadt Metzingen durch die Benennung der evangelischen und katholischen Volksschule als Hindenburgschule und durch die Schaffung der Hindenburgstraße erwiesen hat, spreche ich meinen aufrichtigen Dank aus. Ich nehme die Ehrungen gern an und sende Ihnen und der Einwohnerschaft von Metzingen meine herzlichen Grüße und meine besten Wünsche für die Zukunft Ihrer Stadt. von Hindenburg.“

Dankschreiben von Reichspräsident Paul von Hindenburg an die Stadt Metzingen zur Benennung der Hindenburgschule und der Hindenburgstraße, 1933
Dankschreiben von Reichspräsident Paul von Hindenburg an die Stadt Metzingen zur Benennung der Hindenburgschule und der Hindenburgstraße, 1933. Bild: Stadtarchiv Metzingen.

Als wenige Monate später, im November 1933, erneut Straßenbenennungen im Metzinger Gemeinderat anstanden, entschied sich das Gremium allerdings gegen weitere Ehrungen. „Die Frage, ob mit der Straßenbezeichnung eine Ehrung verdienter Männer der vaterländischen Erhebung verbunden werden kann, ist geprüft und verneint worden, weil es sich um keine Straßen von Bedeutung handelt.“

Dementsprechend wurde eine Straße auf dem Ösch nach dem Dichter Wilhelm Hauff (1802-1827) benannt, dem Verfasser des Romans „Lichtenstein“. Eine andere Straße im Gewann Sannental erhielt den Namen Gerberstraße.
Mit der Erweiterung der Stadt wurden auch in der Zeit des Nationalsozialismus neue Straßen angelegt und benannt. Als neuer Stadtteil entstand seit Mitte der 1930er Jahre die Haugenrainsiedlung. Dort förderten die Nationalsozialisten gezielt Bürger mit geringem Einkommen. Dementsprechend wurden die nach einheitlichem Plan gestalteten kleinen Einfamilienhäuser meist auf der Basis von Darlehen errichtet.
 
Im August 1935 wurden die Straßen der neuen Siedlung mit Namen versehen. Stadtrat Dr. Eugen Klett regte dabei an, „die Siedlungsstraßen nach den Namen verdienter Vorkämpfer für den Nationalsozialismus zu benennen“. So kam es dann auch. Durch Verfügung des Bürgermeisters wurden die Parallelstraßen zur Kanalstraße in Dietrich-Eckart-Straße, Ernst-Weinstein-Straße, Damaschkestraße, Albert-Leo-Schlageter-Straße und Horst-Wessel-Straße benannt. Die Benennung nach dem Bodenreformer Adolf Damaschke fällt dabei etwas aus dem Rahmen, da er nichts mit dem Nationalsozialismus zu tun hat. Er war wenige Tage vor der Straßenbenennung im Juli 1935 verstorben.

Bei den anderen Personen handelt es sich um frühe Anhänger und Ideengeber des Nationalsozialismus, deren Namen heute weitgehend vergessen sind. Lediglich Horst Wessel ist durch das von ihm verfasste Lied den Älteren noch ein Begriff. In der Gemeinderatssitzung im Mai 1935 wurden noch zwei weitere Straßen mit Namen versehen. Es waren dies im Baugebiet Brühl die Hermann-Löns-Straße, die nach dem Heide-Dichter Hermann Löns (1866-1914) benannt wurde und im Baugebiet Ösch die Gustav-Ruhland-Straße, die ihren Namen nach dem Nationalökonom Gustav Ruhland (1860-1914) trug.

Haugenrainsiedlung in den 1930er Jahren
 Die Haugenrainsiedlung in den 1930er Jahren.

Aufgrund der regen Bautätigkeit in der Haugenrainsiedlung waren bereits 1936 und 1937 weitere Straßen zu benennen. Im April 1936 stand das Thema wieder auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Nach Dr. Klett sollten in der Haugenrainsiedlung verdiente Vorkämpfer des Nationalsozialismus, auf dem Ösch jedoch verdiente Erfinder geehrt werden. Demensprechend wurden auf dem Ösch Straßen nach dem Luftschiffbauer Ferdinand von Zeppelin  (1838-1917) und nach dem Konstrukteur und Unternehmer Gottlieb Daimler (1844-1900) benannt. In der Haugenrainsiedlung kam die Gustloffstraße hinzu, benannt nach dem zwei Monate zuvor erschossenen Nationalsozialisten Wilhelm Gustloff, dessen Name heute vor allem durch die Versenkung des nach ihm benannten Kreuzfahrtschiffs im Januar 1945 in der Ostsee mit mehreren tausend zivilen Opfern ein Begriff ist.
 
1937 wurden in der Haugenrainsiedlung die Hans-Schemm-Straße und die Herbert-Norkus-Straße benannt. Bei ersterem handelt es sich um den Gauleiter und bayerischen Kultusminister, der 1935 durch einen Flugzeugabsturz ums Leben gekommen war und bei Herbert Norkus um einen 16-jährigen Hitlerjungen, der 1932 bei einer Propagandaaktion durch Kommunisten getötet worden war. Im Dezember 1938 kam noch die Ernst-von-Rath-Straße hinzu, die ihren Namen nach dem in Paris ermordeten deutschen Diplomaten Ernst von Rath erhielt. Das Attentat diente den Nationalsozialisten als Vorwand für die Reichspogromnacht, bei der auch in Metzingen mit der Familie Herold jüdische Mitbürger verfolgt und im ganzen Land zahlreiche Synagogen niedergebrannt wurden.
 
Daneben wurden in jenen Jahren auch Straßen nach Metzinger Persönlichkeiten benannt. Nach dem Ausscheiden von Bürgermeister Wilhelm Carl (1873-1937), der seit 1910 als Stadtschultheiß im Amt war, erfolgte im August 1934 durch den Gemeinderat die Benennung der Wilhelm-Carl-Straße. Anlässlich des 70. Geburtstags von Fabrikant Friedrich Herrmann (1867-1938), der die Stadt zu seinem Geburtstag mit großzügigen Spenden bedacht hatte, wurde die bisherige Fabrikstraße in Friedrich-Herrmann-Straße und der Waldhornplatz in Friedrich-Herrmann-Platz umbenannt.
 
1934 war der bisherige Bürgermeister von Birkenfeld, Ernst Neuhaus, von den Nationalsozialisten als Nachfolger von Wilhelm Carl ins Amt eingesetzt worden. Neuhaus verstarb bereits im November 1937 mit 35 Jahren an einer Lungenentzündung. Der Gemeinderat ehrte ihn daraufhin mit der Umbenennung der Haugenrainsiedlung in Bürgermeister-Neuhaus-Siedlung. Außerdem wurde die Kanalstraße in Ernst-Neuhaus-Straße umbenannt.