Rede von Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh zum Neujahrsempfang 2023


Liebe Metzingerinnen und Metzinger,

liebe Neuhäuserinnen und Neuhäuser,

liebe Glemserinnen und Glemser,

sehr geehrte Gäste unseres Neujahrsempfangs 2023,

nach diesem gelungenen musikalischen Auftakt - heute durch das Jugendsinfonieorchester Metzingen unter der Leitung unseres Landes- und Stadtmusikdirektors Bruno Seitz - heiße ich Sie alle herzlich willkommen zu unserem traditionellen Neujahrsempfang.

Das Orchester ist eine Kooperation zwischen der Musikschule und des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums und ich finde klasse, wenn junge Menschen mit Ihren Talenten so eine tolle Stimmung in einen Raum zaubern können. Herzlichen Dank dafür!

Gleich zu Beginn richte ich auch ein herzliches Dankeschön an die Gebärdensprachdolmetscherinnen Birgit Astfalk und Rita Mohlau für ihr Dolmetschen am heutigen Tag.

Der heutige Neujahrsempfang ist der erste seit dem Jahr 2020 und für mich auch der erste als Metzinger Oberbürgermeisterin. Umso mehr freue ich mich, dass heute in der Stadthalle engagierte und motivierte Menschen zusammenkommen, die in ihren Funktionen, Ämtern wie auch Ehrenämtern mit den vielfältigen Herausforderungen der heutigen Zeit umgehen müssen und ihnen etwas entgegenzusetzen haben. Das ist ein starkes Zeichen für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft und dafür, wie mit viel positiver Energie vieles bewältigt werden kann.

Deshalb freut mich besonders auch die große Anzahl der Vertreterinnen und Vertreter von Presse & Medien. Es ist so wichtig, dass darüber berichtet wird. Seien Sie mir alle im Namen der Stadt Metzingen und unseres Gemeinderates herzlich willkommen.

Bevor ich mit meiner Begrüßung beginne, möchte ich noch an zwei ganz besondere Menschen erinnern, die ich heute so gerne ebenfalls herzlich willkommen geheißen hätte: Ich vermisse am heutigen Tag besonders unseren ehemaligen Oberbürgermeister Dieter Hauswirth und unseren langjährigen Fraktionsvorsitzenden der FWV Peter Rogosch. Von beiden mussten wir im letzten Jahr Abschied nehmen. Und beide waren sehr wertvolle Menschen und langjährige Wegbegleiter von mir. Beide haben sie die positive Entwicklung unserer Stadt maßgeblich mitgeprägt. Wir werden sie alle in guter Erinnerung behalten.

Nun möchte ich aber Sie alle begrüßen, wie Sie heute hier zusammengekommen sind. Gleich zu Beginn meiner Begrüßung ein herzliches Willkommen unseren Kirchen- und Glaubensgemeinden. Sie prägen den Zusammenhalt in besonderer Weise. Vielen Dank und ein herzliches Willkommen an Herrn Pfarrer Albrecht Schäfer von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde, Herrn Pfarrer Hermann Weiß von der Katholischen Kirche und Herrn Pastor Roth von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Baptisten.

Herzlich begrüße ich unseren Ehrenbürger und langjährigen Ersten Bürgermeister der Stadt Metzingen Herrn Dr. Dieter Feucht. Ein besonderer Gruß gilt auch allen Trägerinnen und Trägern der Bürgermedaille unserer Stadt. Herzlich Willkommen allen Vertreterinnen und Vertretern der Metzinger Vereine. Im vergangenen Jahr haben wir an so vielen Stellen wieder einmal gesehen, wie Ihr ehrenamtliches Wirken unsere Stadtgesellschaft und das solidarische Miteinander prägen.

Aus dem Bundestag begrüße ich: Frau Abgeordnete Beate Müller-Gemmeke sowie die Herren Abgeordneten Michael Donth und Pascal Kober. Aus dem Stuttgarter Landtag darf ich begrüßen: Frau Abgeordnete Cindy Holmberg sowie die Herren Abgeordneten Rudi Fischer und Manuel Hailfinger. Gut, dass Sie unsere Region in Berlin und Stuttgart so engagiert und so gut vertreten.

Ein ganz besonderer Willkommensgruß auch an unseren ehemaligen Bundeswirtschaftsminister: Guten Morgen, lieber Herr Prof. Dr. Helmut Haussmann. Schön, Sie als Wegbegleiter und -bereiter, als Freund Metzingens, auch in diesem Jahr an unserer Seite zu wissen.

Ich freue mich sehr, dass einige meiner Kollegen aus den Nachbarkommunen des Landkreises heute hier sind. Ihre Anwesenheit steht repräsentativ dafür, dass es uns wichtig ist, uns interkommunal auszutauschen und zusammenzuarbeiten. Und ich verrate Ihnen jetzt ein gut gehütetes „Geheimnis“ – Ihre Anwesenheit steht auch schönerweise dafür, dass wir uns einfach mögen. Das macht vieles leichter.

Danke, dass Ihr heute alle gekommen seid: Guten Morgen, lieber Oberbürgerbürgermeister Thomas Keck, liebe Herren Bürgermeister Stefan Wörner, Florian Bauer, Volker Brodbeck und lieber Dr. Rolf Hägele, der heute Michael Hillert vertritt. Sehr herzlich begrüße ich zudem Frau Bürgermeisterin Andrea Wende aus Unterwellenborn.

Häufig sind wir auf gute Beziehungen und eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unterschiedlichsten Behörden angewiesen. Stellvertretend begrüße ich gerne die neue Leiterin des Finanzamtes Bad Urach. Guten Morgen Frau Sigrid Hilberath. Schön, dass es immer selbstverständlicher wird, dass eine Frau an der Spitze steht.

Danke für ein auch hier hervorragendes Zusammenwirken an das Regierungspräsidium Tübingen und an das Landratsamt Reutlingen. Auch hier herzlich willkommen allen Behördenvertreterinnen und -vertretern.

Im Besonderen grüßen möchte ich hier natürlich Landrat Dr. Ulrich Fiedler, der beim letzten Neujahrsempfang der Stadt Metzingen 2020 noch selbst hier oben stand und mit dem mich 13 Jahre lang eine außergewöhnlich enge & gute sowie sehr erfolgreiche Zusammenarbeit in Metzingen verbunden hat. Herzlich willkommen Dir.

Ein herzliches Willkommen an dieser Stelle auch dem ehemaligen Landrat unseres Landkreises Herrn Dr. Edgar Wais. Ebenso begrüßen möchte ich Herrn Professor Dr. Eberhard Schaich, ehemaliger Rektor der Universität Tübingen in seiner Geburtsstadt.

Verbunden mit meinem größten Dank möchte ich auch alle Hilfsorganisationen und -dienste, die Polizei, das DRK, die Seelsorger und Seelsorgerinnen und die Feuerwehr begrüßen. Stellvertretend an Sie, lieber Herr Revierleiter Martin Wurz, lieber Herr Feuerwehrkommandant Hartmut Holder, lieber Herr Christopher Maisch, Abteilungskommandant in Glems, lieber Herr Felix Schiffner und lieber Herr Richard Knödler von der DLRG und liebe Frau Manuela Seynstahl von der Notfallseelsorge, ein herzliches Willkommen.

Einen schönen guten Morgen wünsche ich auch den Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, der Unternehmen, des Handels, des Handwerks, der Dienstleistungen und Banken. Wir alle wissen sehr wohl, welchen Anteil ihr Handeln an den Grundlagen und Möglichkeiten unserer Stadtgesellschaft hat.

Guten Morgen stellvertretend an Sie, liebe Vorstandsmitglieder und Vertreter unserer Cityinitiative Metzingen - Silvio Flemmig, Bianca Bazlen, - sowie an Herrn Joachim Deichmann, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Reutlingen.

Die Bildung ist für mich ohne Zweifel der Schlüssel zum Tor der Lösung grundlegender Herausforderungen unserer Zeit und Gesellschaft. Das ist Konsens in Metzingen, auch dank Ihnen: Herzlich Willkommen stellvertretend an die Schulleiterinnen und Schulleiter und an die Leiterinnen der Kindertageseinrichtungen in unserer Stadt.

Guten Morgen an dieser Stelle auch an Herrn Dr. Ulrich Völter. Ist es nicht großartig zu sehen, wie sich unser Familienzentrum auch dank der Unterstützung Ihrer Familie entwickelt!

Einen schönen guten Morgen auch an Herrn Henning Maier und Ihre Kameraden von der Reservisten Kameradschaft Ermstal, die uns nicht nur heute, sondern auch jedes Jahr am Volkstrauertag begleiten.

Und auch wenn ich mit in deren Namen spreche, begrüße ich die Mitglieder der politischen Gremien unserer Stadt, also des Gemeinderates und der Ortschaftsräte. Ich begrüße die Vertretungen der Jugendbeteiligung Charlotte Stocker, Lilly Staiger, Kevin Müller, Anna-Lena und Moritz Schmid sowie Ronja und Robin Dlugosch, ebenso wie meinen Kollegen Bürgermeister Patrick Hubertz, die beiden Ortsvorsteher Günter Hau aus Neuhausen und Andreas Seiz aus Glems sowie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt und ihrer Betriebe.

Und ganz am Schluss, aber dafür umso herzlicher grüße ich die ehemaligen Verantwortungsträger Metzingens, meinen VorvorVORgänger im Amt Gotthard Herzig, unseren ehemaligen Finanzbürgermeister Michael Lucke sowie unseren ehemaligen Baubürgermeister Walter Veit. Ich freue mich sehr, dass Sie alle da sind. Sie waren alle wichtige Wegbegleiter für mich.

Rückblick 2022

Auf das Jahr 2022 blicke ich sehr gerne und voller positiver Energie zurück:

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen - Corona-Pandemie und dem schrecklichen Krieg in der Ukraine - haben wir zusammen ganz viel angepackt und erreicht. Dafür möchte ich ganz herzlich DANKESCHÖN sagen. Die ganze Stadtgesellschaft hat bei den vielen Highlights in 2022 Jahr mitgeholfen.

Sehr bewegt haben mich im vergangenen Jahr, die vielen Momente der Hilfsbereitschaft und der Mitmenschlichkeit. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind rund 300 Menschen aus der Ukraine nach Metzingen gekommen.

Es hat mich überwältigt, wie viele Bürgerinnen und Bürger den Geflüchteten Zuflucht in ihrer eigenen Wohnung gegeben oder uns Wohnraum vermietet haben. Viele haben darüber hinaus Kleidung und Geld gespendet, um den Menschen vor Ort in der Ukraine zu helfen. Ermstal-Hilft und der Arbeitskreis Asyl sind über sich selbst hinausgewachsen.

Wir haben die Öschhalle als Notunterkunft belegen müssen. Eine Entscheidung, die uns nicht leichtgefallen ist. Umso dankbarer bin ich, dass wir auf viel Verständnis gestoßen sind und innerhalb kürzester Zeit für 60 Sportangebote/Woche der Vereine und für den Schulsport alternative Räumlichkeiten gefunden werden konnten.

Ein großer Dank an die Vereine und die Schulen, die untereinander zu Kompromissen bereit waren. Und ebenfalls einen großen Dank an unsere Feuerwehr, an das Team des Landkreises Reutlingen und an die aus allen Bereichen der Stadtverwaltung abgezogenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ohne die die Organisation, der Aufbau und der Betrieb der Notunterkunft nicht möglich gewesen wären.

An dieser Stelle auch noch einen extra Dank an den Landkreis. Wir haben gemeinsam intensiv nach Alternativen zur Öschhalle gesucht und deshalb kann ich heute öffentlich informieren, dass im Laufe des Februars die Öschhalle wieder für Vereins- und Schulsport verfügbar sein wird.

Die Dankbarkeit der Ukrainerinnen und Ukrainer und das Interesse an unserer Demokratie und unserer Stadt sind groß. Das zeigt sich auch am heutigen Tag. Ich freue mich sehr, dass ich so viele mittlerweile bekannte Gesichter von ihnen in der Stadthalle sehe.

Richtig Spaß gemacht hat es, dass wir endlich auch wieder zusammen feiern konnten. Wie „aushungert“ die Menschen nach den langen und großen Einschränkungen in der Coronazeit waren, hat man vor allem beim Stadt- und Heimatfest sowie am Kinderfest in Neuhausen gespürt. Die Beteiligung war riesengroß und die Stimmung war ausgelassen.

Es gab in 2022 noch viele andere unheimlich tolle Events und Angebote: Die Aufzählung ist nur exemplarisch, aber umso beeindruckender. Vor allem, wenn man weiß, dass Corona-bedingt erst im 2. Quartal wieder losgelegt werden konnte und vieles davon ehrenamtlich organisiert worden ist:

·         Austausch mit und Reisen zu unseren Partnerstädten Noyon und Nagykàllò.

·         Osterpfad

·         Kunstmarkt

·         Gewerbe- und Industrieschau

·         Ermstalmarathon

·         Internationales Tennisturnier – „Metzingen Open“

·         Gemeindefest der Friedenskirche und der Martinskirchengemeinde im Ferientagheim

·         Sommerabend im Weinberg

·         Weinkulturtag

·         Spendenlauf im Stadion

·         Mudmates – dieses Mal inklusiv

·         Weihnachtsmarkt in Metzingen und Glems

·         Harley-Nikolausaktion für Kinder

Ein riesengroßes Dankeschön an alle, die bei all diesen Aktionen mitgeholfen oder daran mitgewirkt haben. Sie alle tragen dazu bei, dass Metzingen eine so lebenswerte Stadt ist.

Ich bin gespannt, wie sich die Liste der Events in den nächsten Jahren entwickeln wird. Denn auch hier können wir in Metzingen zukünftig etwas ganz Besonderes bieten:

Die Motorworld präsentierte im Mai des vergangenen Jahres in der alten Schmiedehalle auf dem ehemaligen Gelände der Firma Hennig eine neue Eventlocation mit einer Fläche von rund 2.300 m² mit modernster Veranstaltungstechnik.

2022 haben wir tolle Erfolge für das Leben in Metzingen, Glems und Neuhausen vermelden können:

Gleich zu Beginn des Jahres wurden 2‼️ große Meilensteine für die Attraktivität Metzingens als Wohn- und Unternehmensstandort gelegt:

Das war der Spatenstich für einen barrierefreien Bahnhof UND das öffentliche Versprechen unseres Verkehrsministers Winfried Hermann, dass unser Bahnhof einen stündlichen Halt an den Stuttgarter Flughafen bekommt, sobald im Rahmen von Stuttgart 21 die Anbindungen an den Tiefbahnhof und die Große Wendlinger Kurve fertiggestellt sind. Mit IRE Halt und mit S21 können wir dann zukünftig in 30 min am Hauptbahnhof und in 20 min am Flughafen sein.

Am Ende des Jahres kam dann ein weiterer Mobilitäts-Meilenstein dazu. Die Ermstalbahn fährt seither elektrisch. (mit noch ein paar Startschwierigkeiten – die hoffentlich bald gelöst werden können...)

Damit wird in absehbarer Zeit (voraussichtlich Ende 2023) im Halbstundentakt eine attraktive Anbindung des Ermstal und der Münsinger Alb über den Verkehrsknotenpunkt Metzingen in Richtung Reutlingen/Tübingen und Stuttgart geschaffen.

Dafür gilt ein ganz herzlicher Dank allen, die sich in der Vergangenheit für die Barrierefreiheit des Bahnhofs und für den stündlichen Halt vehement eingesetzt haben.

Es waren unheimlich viele – vom Minister angefangen, über unsere Abgeordneten, unserem ehemaligen und jetzigen Landrat, über die Verantwortlichen bei der Deutschen Bahn, dem Regionalverband, der Outletcity AG, über engagierte Bürgerinnen und Bürger - die nicht müde geworden sind, die Missstände öffentlich kritisch zu benennen – bis hin zu Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung.

Das zeigt einmal mehr: Erfolg hat viele Gesichter. Nur zusammen erreichen wir das Beste. Die Attraktivität einer Kommune hängt aber nicht nur an der Mobilität. Metzingen hat auch hier noch wesentlich mehr zu bieten:

Das Angebot und die Qualität bei der Kinderbetreuung ist bei uns herausragend. Wir sind eine der wenigen Kommunen, die genügend Betreuungsplätze anbieten kann. Erst im März wurde der Neubau des Kinderhaus Erms fertiggestellt. Das Beste daran: Im Kinderhaus Erms haben jetzt nicht nur 95 Kinder Platz, sondern es gibt auch 21 mietpreisgeförderte Wohnungen dort.

Bildung ist der zentrale Schlüssel für eine Gesellschaft. Deshalb bin ich sehr froh, dass Metzingen nicht nur bei der Kinderbetreuung spitze, sondern auch ein toller Schulstandort ist. Dass das auch in Zukunft so bleibt, haben wir zusammen mit allen Beteiligten richtig Gas gegeben, damit die Grundschule in Glems erhalten bleibt. Diese frohe Botschaft durften wir im Mai verkünden. Mein besonderer Dank gilt hier ausdrücklich der Elterninitiative, die die Idee hatte, die Freie Evangelische Schule Reutlingen mit ins Boot zu holen. Das hat sich als richtiger Glücksfall für alle Seiten entpuppt. Und es ist ein Paradebeispiel dafür, dass wir alle miteinander profitieren, wenn möglichst viele ihre Ideen und ihr Wissen einbringen können.

Ich bin ein großer Fan von Schwarmintelligenz, denn: Die Verwaltung hat die Weisheit nicht alleine gepachtet. Und wir sind ehrlicherweise auch zeitlich und personell nicht in der Lage, alles alleine zu wuppen und auf den Weg zu bringen.

Einen digitalen Attraktivitätsschub haben wir im vergangenen Jahr bei allen Schulen geschafft: Besonders stolz sind wir darauf, dass nun alle Schulen einen Glasfaseranschluss haben, 72 digitale Tafeln installiert und die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrerinnen und Lehrer nun 1100 Tablets und Laptops nutzen können.

Da haben sich die Kolleginnen und Kollegen aus unserem Digitalisierungs- und IT-Team zusammen mit den Rektorinnen und Rektoren und Lehrinnen und Lehrern in den vergangenen zwei Jahren mega reingehängt. Chapeau!

Der DigitalPakt war ein reines Investitionsprogramm – wer unterstützt aber die Kommunen bei Wiederbeschaffung und den Folgekosten, wie Lizenzgebühren oder Leasingraten? Ich richte mich daher explizit an Sie, liebe anwesenden Abgeordneten.

Die Bezuschussung der digitalen Infrastruktur an unseren Schulen muss in eine dauerhafte und verlässliche Bezuschussung gegossen werden. Digitale Ausstattung und Medienbildung wird ansonsten sehr schnell zu einem Standortfaktor, den die gewinnen, die noch in der Lage sind, die kommunalen Komplementärmittel bereitzustellen.

Ich bin der Meinung, dass es bei Bildungsthemen nie darum gehen darf, wie gut ein Schulträger finanziell aufgestellt ist. Ich appelliere daher dringend an Sie, dass ein DigitalPakt 2.0 aufgelegt wird, der eben nicht nur Investitions- sondern vor allen Dingen auch die Folgekosten dauerhaft und verlässlich abfedert. Ich setze auf Ihre Anstrengungen zum Wohle aller Schülerinnen und Schüler in unserer Stadt und im ganzen Land.

Für die Attraktivität einer Stadt gibt es noch weitere Faktoren. Wohnen und Nahversorgung sind wesentliche Standortfaktoren. In meinem Wahlkampf habe ich sowohl eine Grundstückskaufoffensive als auch meinen Einsatz für die Nahversorgung in den Ortsteilen angekündigt und habe Wort gehalten: Seit Mai 2022 hat Glems nach 30 Jahren mit Tante M endlich wieder einen Lebensmittelmarkt. Und in Neuhausen ist die Nahversorgung endlich wieder in greifbarer Nähe. Vor einem Jahr wurde der Kauf des Fleischmann-Areals besiegelt und jetzt bin ich sehr glücklich, dass mir das im Dezember auch mit dem Nahkauf-Gelände gelungen ist. Nun können Ortschafts- und Gemeinderat selber steuern, was auf den beiden Grundstücken passiert. Eine bessere Ausgangslage kann man sich nicht wünschen.

Schneller als geplant erfülle ich zudem eines meiner Wahlkampfziele, nämlich dafür zu sorgen, dass die Stadt den Mangel an eigenen Wohnbau- und Gewerbegrundstücken behebt. Rund ein Hektar Fläche – jeweils rund 5000 Quadratmeter auf beiden Grundstücken sind nun hinzugekommen.

Wie wichtig die Entwicklung von weiteren Flächen ist, zeigt sich in Braike-Wangen. Das Gewerbegebiet haben wir 2022 fertig erschlossen und die ersten Spatenstiche sind bereits erfolgt. Den weitesten Baufortschritt hat das neue gemeinsame Gebäude für unsere Feuerwehr und unseren Bauhof gemacht. Dort konnten wir im Herbst Richtfest feiern.

Für die Stadt Metzingen ist dieses Projekt ein ganz besonderes mit  mehrfachem Leuchtturmcharakter:

·         Leuchtturm 1: Aus 2 mach 1 - Ein Standort

Mit der Idee, Feuerwehr und Baubetriebshof an einem Standort zusammenzulegen waren wir Trendsetter.

Feuerwehr und Bauhof können da gegenseitig profitieren. Beispielsweise über gemeinsame Nutzung von Räumen, Werkstätten, aber auch dadurch, dass Bauhofmitarbeiterinnen und -mitarbeiter gleichzeitig in der freiwilligen Feuerwehr und so im Notfall tagsüber auch schneller einsatzfähig sind.

Wir brauchen unsere Feuerwehr dringender denn je. Dabei sind die Ehrenamtlichen unverzichtbar. Nicht nur der Großbrand im August in der Heinrich-Heine-Straße hat gezeigt, wie wertvoll es ist, eine funktionierende Feuerwehr zu haben.

An dieser Stelle möchte ich nochmal einen riesengroßen Dank aussprechen an alle, die bei dem schweren Brand im Einsatz gewesen sind. Die gesamte Feuerwehr Metzingen war mit 17 Fahrzeugen und rund 90 Einsatzkräften im Einsatz.

Unterstützung bekam sie von den Feuerwehren Reutlingen, Riederich, Grafenberg, Dettingen, Eningen sowie der Werkfeuerwehr Bosch aus Reutlingen mit etwa 43 Einsatzfahrzeugen und 200 Einsatzkräften.

Auch das DRK, Notärzte, die Polizei und der Polizeihubschrauber waren im Einsatz sowie unser Bauhof, die Stadtwerke, die Netze BW und unser Klärwerk.

·         Leuchtturm 2: Nachhaltige Flächenentwicklung

Wohnraum ist knapp und die Lage der bisherigen Standorte der Feuerwehr sind so zentral, dass dort nun eine Innenentwicklung möglich ist.

·         Leuchtturm 3: Herausragendes Energiekonzept

Die Heizzentrale des Gebäudes versorgt das gesamte Gewerbegebiet mit Abwasserwärme. Sie wird mit Strom aus der PV-Anlage auf dem Dach des neuen Gebäudes versorgt, die 265.000 kWh Strom erzeugt. Das entspricht dem Bedarf von rund 80 Haushalten. Das spart allein ca. 125 Tonnen CO2. Hier zeigen wir, dass wir uns mit der Umsetzung ganz konkreter, ambitionierter Projekte beim Klimaschutz zukunftsfähig aufstellen.

Mein persönliches Highlight des Jahres 2022 habe ich für den Schluss des Rückblicks aufgespart. Es ist weder ein großes Bauwerk, noch ein großer Grundstückscoup. Es ist eine Sitzung des Gemeinderats im April. Dort haben Charlotte Stocker, Moritz Schmid und Jan Brodbeck die ersten Ergebnisse der Jugendbeteiligung vorgestellt.

Zusammen mit einer Gruppe hatten sie die bestehenden Sport- und Freizeitanlagen in Metzingen unter die Lupe genommen und konkrete Vorschläge erarbeitet, welche Verbesserungen an den einzelnen Standorten für Jugendliche erreicht werden können. Das ging von Basketballkörben, über Tornetze und Sitzmöglichkeiten bis hin zur Optimierung von Rasenflächen.

Das war ganz schön beeindruckend. Nicht nur, wie souverän die jungen Leute das gemacht haben, sondern auch, wie sie sich in die Materie eingearbeitet hatten, um praktikable und pragmatische Lösungsvorschläge machen zu können und zu guter Letzt, wie sie in der Sitzung zu allem Rede und Antwort stehen konnten.

Und damit hatten sie Erfolg. Das Gremium hat auf Anhieb 50.000 Euro für ihre Vorschläge und Projektideen bewilligt. Umso mehr freut es mich, dass heute einige von euch da sind. Ich rufe euch zu: Super, macht weiter so! Auf meine Unterstützung könnt ihr zählen!

Soviel zum Rückblick auf das vergangene Jahr 2022. Bevor ich nun zum Ausblick auf 2023 komme, will ich Ihnen und mir kurz Zeit geben innezuhalten, denn: Was für eine beeindruckende Liste??!!! Sie ist soooo lang, dass ich nicht alles, was wir in 2022 erleben durften, in meiner Rede unterbekommen habe.

Ich hoffe und wünsche SEHR, dass wir auch im neuen Jahr so viel Positives erleben dürfen.

Ausblick 2023

Dass 2023 das vergangene Jahr noch toppen könnte, darauf will ich Ihnen einen Ausblick geben.

Ich blicke mit ganz viel Zuversicht und Motivation auf das neue Jahr, denn für einige Projekte und Maßnahmen wurden die Grundsteine bereits in den Vorjahren erfolgreich gelegt:

  • Wohn- und Gewerbeflächenentwicklung

Mit dem Erwerb der beiden bereits genannten Grundstücke in Neuhausen, dem Umzug von Feuerwehr und Bauhof in ihr neues Domizil in Braike-Wangen sowie dem Freiwerden des Schlachthofareals in der Sannentalstraße können wir diese Flächen nun neu entwickeln. Denkbar sind dort beispielsweise Wohnen, Gewerbe, Ärztliche Versorgung, aber auch Mischnutzungen. Nichts ist ausgeschlossen.

In Neuhausen haben wir zudem noch einen weiteren Joker an die Hand bekommen: Im Rahmen der Städtebauförderung des Land Baden-Württemberg durfte sich Metzingen über einen positiven Bescheid freuen. Die Erneuerung des Ortskerns von Neuhausen wird mit einer Million Euro bezuschusst. Mit den Fördergeldern sollen Frei- und Verkehrsflächen aufgewertet und der private und öffentliche Gebäudebestand energetisch modernisiert werden.

  • Bildung und Betreuungsangebote

Anfang des Jahres geht ein weiteres Kinderhaus in Zusammenarbeit mit der Hugo Boss AG in Betrieb. Darauf sind wir besonders stolz. Die Hugo Boss AG hat großen Wert daraufgelegt, dass das Kinderhaus „LITTLE-BOSS-TIMES“ von qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung betrieben wird. Eine Win-Win-Situation für beide Seiten. Die Hugo Boss AG erhöht ihre Attraktivität als Arbeitgeber und wir erreichen damit nach wie vor die Bedarfsdeckung im Kinderbetreuungsbereich.

In Glems wird die Freie Evangelische Schule Reutlingen zum Schuljahr 23/24 den Betrieb aufnehmen. Zunächst geschieht dies in unseren Räumen und dann wird auf dem Grundstück ein Neubau errichtet. Das wird den Schul- und Wohnstandort Glems nachhaltig stärken und noch attraktiver machen.

Das größte Projekt ist und bleibt sicher das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium. Dieses Projekt ist aufgrund der historischen Gebäudestruktur (mehrere Baujahre) und Gebäudefunktionen sehr anspruchsvoll.

In die Vorbereitung haben wir im vergangen Jahr sehr viel Arbeit hineingesteckt, sodass wir in 2023 mit Sicherheit die notwendigen Beschlüsse herbeiführen können. Ich weiß, dass die lange Zeit, die dieses Projekt nun schon in der Planung ist, nach außen sehr unbefriedigend erscheint. Alle hatten gehofft, dass es nach dem Architektenwettbewerb für den Ersatz der Pavillons, mit dem Planungsbeschluss im April 2021 endlich losgehen kann.

Seien Sie versichert, seit diesem Zeitraum wurde auch sehr intensiv daran gearbeitet. Vor allem auch an der Untersuchung & Einbindung des Bestandsgebäudes. Und genau daran hakt es derzeit noch. Bei so einer Untersuchung können viele Dinge zu Tage treten, die bisher nicht bekannt waren. Jeder, der schon mal ein altes Haus saniert hat, weiß wovon ich spreche. Daher haben wir entschieden, dass Qualität und Gründlichkeit vor Schnelligkeit geht. Das Investitionsvolumen ist zu hoch, als dass wir hier nicht allerhöchste Qualitätsmaßstäbe anlegen.

Bitte haben Sie also noch etwas Geduld. Zusammen mit meinem Bürgermeisterkollegen Patrick Hubertz, der für den Schulbereich verantwortlich ist und ganz intensiv die qualitative Weiterentwicklung der Schulen begleitet, werde ich mich dafür einsetzen, dass wir in diesem Jahr für die Pavillons eine Interimslösung auf den Weg bringen.

  • Ganzjahresbad

Im Juli 2022 hat der Metzinger Gemeinderat sowohl den Start der Ausschreibung als auch das ambitionierte und klimaneutrale Energiekonzept für das Ganzjahresbad beschlossen. Zuvor ruhte das Verfahren während der Corona-Pandemie, um einen verantwortungsvollen Startpunkt abzuwarten. Bis dahin waren schon große Verfahrensschritte gemacht.

Zunächst die Standortentscheidung mit den Bürgerinnen und Bürgern, dann die Konkretisierung in öffentlichen Planungswerkstätten – ebenfalls mit Bürgerinnen und Bürgern - sowie die Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen mit Bäderexperten.

Die Ausschreibung des so genannten Totalunternehmervergabeverfahrens – stark vereinfacht gesagt „Schlüsselfertiges Bauen“ - läuft bereits seit Juli 2022 und wird voraussichtlich bis Ende des Jahres 2023 andauern.

Es ist sehr komplex und zeitintensiv, da am Ende des Verfahrens sowohl die Architektur als auch die Baukosten feststehen sollen. Während des Vergabeverfahrens haben die Bieter einen Anspruch darauf, dass keine Informationen nach außen gegeben werden. Ich weiß, dass auch hier das öffentliche Interesse groß ist und bitte um Verständnis für die gesetzlichen Vergabevorschriften, die vor allem auch dem Bieterschutz dienen.

Im gesamten Prozess war uns die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger sehr wichtig. Deshalb hat der Gemeinderat auch an dieser Stelle die Möglichkeit geschaffen, dass Bürgerinnen und Bürger in den nichtöffentlichen Fachgremien bei der Vergabe teilnehmen können.

Dazu gibt es zwei Plätze für, die per Los vergeben werden. Wenn Sie also mitmachen wollen, können Sie heute gerne ein Kärtchen mit ihren Daten ausfüllen. Wir haben dazu eine entsprechende Box aufgestellt, die im Foyer an der Garderobe steht. Gerne auch im Nachgang zum heutigen Empfang. Wir werden dazu noch weitere Möglichkeiten anbieten und weitere Informationen veröffentlichen.

Einzige Voraussetzung fürs Mitmachen ist, dass Sie in Metzingen wohnen und alle Informationen, die Sie über die Bieter erfahren (Preise, Gestaltungsideen, etc.) für „alle Ewigkeiten“;-) für sich behalten können.

  • Klimaschutz – Mobilität

In 2023 werden wir sehr große Meilensteine beim Klimaschutz auf den Weg bringen. Exemplarisch will ich die PV-Investitionen nennen: Allein unsere Stadtwerke haben hier große Investitionen geplant, die 2023 in Betrieb genommen und/oder geplant werden,

·         insgesamt rund 830 kWp auf den Dächern des neuen Gebäudes der Feuerwehr und des Bauhofes, der Schönbeinrealschule und den Schuppen im Weimerstal sowie

·         insgesamt 7.300 kWp in Freiflächen-PV

Ich gehe zudem davon aus, dass es auch privat viele Investitionen in die PV geben wird. In 2022 hatten wir einen Zuwachs um sage und schreibe 230%. Wurden 2021 in Metzingen noch 60 Anlagen neu gebaut, waren es 2022 bereits 140 mit einer Gesamtleistung von 1.400 kWp. Das entspricht rund 1,4 Mio. kWh Strom. In 2023 werden wir das noch toppen. Das steht fest. Angehen wollen wir auch ein Mobilitätskonzept, das unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erarbeitet werden soll.

•         Kulturell

In 2023 wird es natürlich wieder zahlreiche und vielfältige Angebote unserer Kulturtreibenden geben. Dazu gehören natürlich der Veranstaltungsring Metzingen, das Kulturforum oder auch der auch der Kulturverein z. B. Glems im Hirsch, wo ich erst am Freitag bei einer Lesung an meiner ersten kulturelle Veranstaltung im Jahr 2023 teilgenommen habe .

Exemplarisch will ich noch ein paar Events herausgreifen:

Im März findet wieder das ehemalige FIVE-LIVE in neuem Gewand statt – es heißt nun Metzinger Dreierlei.

Für den Sommer plant die MMT in der Innenstadt ein Kultur- und Musikfestival.

•         Digitalisierung

Sie finden heute nicht nur eine Box in der Stadthalle zum Mitmachen bei der Bäderbeteiligung, sondern auf den Tischen vor Ihnen auch einen QR-Code für unsere neue MetzingenApp, die sie in den üblichen App-Stores runterladen können. Damit können Sie alle wichtigen Infos zu ihrer Heimatstadt praktisch in der Hosen- oder Handtasche mit sich tragen. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie nachher die Gelegenheit nutzen, die App zu testen.

Für mich ist die Digitalisierung ein absolutes Prio1 Thema. Ich stehe für eine Verwaltung, die digital, nutzerorientiert und agil ist. Schon in meinem Wahlkampf habe ich angekündigt, die organisatorischen Strukturen dafür zu schaffen. Im vergangenen Jahr habe ich gemeinsam mit meinem Bürgermeisterkollegen Patrick Hubertz ein schlagkräftiges Team bei der Stadtverwaltung etabliert.

Wir haben bereits einiges erfolgreich umgesetzt, unter anderem die App und noch vieles vor: Das kommende Jahr wollen wir an der Digitalisierung an den Schulen weiterarbeiten. Zudem will ich alle Möglichkeiten diskutieren und prüfen, wie wir ein „Rathaus zuhause“ auf den Weg bringen können.

Ich freue mich zwar, Sie auf dem Rathaus zu sehen, aber ich kann mir genauso vorstellen, dass Sie sich freuen würden, wenn Sie bequem vom Sofa aus oder von wo auch immer, Dinge erledigen können, für die Sie normalerweise ins Rathaus kommen müssten. Und dafür vielleicht sogar Urlaub nehmen müssen. Mein Ansporn ist es, dass Metzingen digitale Vorzeigkommune wird.

Ehrlicherweise sind wir bei den meisten Prozessen aber auch abhängig von anderen. Beispielsweise beim Personalausweis. Da müssen die landes- und bundeseinheitlichen Verfahren genauso fit gemacht werden. Daher der dringende Appell an dieser Stelle an alle unsere Abgeordneten hier im Saal:

Bitte setzen sich dafür ein, dass wir bei den digitalen Prozessen für die Bürgerinnen und Bürger endlich weiterkommen. Wir brauchen schnelle und praktikable Lösungen. Niemand ist geholfen, wenn es neue Digitalministerien gibt, aber die Prozesse nicht auf den Weg gebracht werden! Wir können es uns nicht leisten, die Möglichkeiten der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz nicht konsequent zu nutzen.

Viele Massengeschäfte, An- und Abmeldungen von Personen, könnten bereits jetzt weitestgehend digital und mit künstlicher Intelligenz abgewickelt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das heute analog machen, brauchen wir dringend für andere Aufgaben. Im Öffentlichen Dienst der Kommunen scheiden in den nächsten zehn Jahren rund 570.000 Beschäftigte aus – das entspricht etwa 30 % des Personals.

Andernorts geht es doch auch schneller mit einer digitalen Identität für alle: So sind zum Beispiel die ukrainischen Geflüchteten sehr verwundert über unseren Formular- und Papierwust. In deren Heimat ist man viel weiter. Genauso beim digitalen Unterricht: Trotz Krieg können viele der geflüchteten ukrainischen Kinder weiterhin digital unterrichtet werden.

•         Personell

Am 26. Januar werden wir einen neuen Baubürgermeister wählen, der einige der heute genannten Projekte intensiv begleiten wird. Unsere bisherige Baubürgermeisterin Jacqueline Lohde ist zum 1. Januar wieder in ihrer Heimat Dessau-Roßlau zurückgekehrt und dort ebenfalls als Beigeordnete tätig.

Trotz Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel - den wir wie Sie alle leider ebenfalls deutlich spüren - ist es uns gelungen, tolle neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für uns zu gewinnen und gleichzeitig unsere Leistungsträger zu halten und weiterzuentwickeln.

Ich will die Gelegenheit heute nutzen und sagen, dass ich ganz stark hoffe, dass wir auch im neuen Jahr eigene Talente weiterentwickeln und viele weitere engagierte, motivierte und kluge Köpfe für uns dazugewinnen können.  Vielleicht sind ja heute schon ein paar mitten unter uns und haben mitgehört, welche spannenden Aufgaben es bei der Stadtverwaltung und ihren Betrieben gibt. Was wir alles anpacken wollen und wo es überall etwas zu tun gibt. Seien Sie versichert, Sie müssen keine Verwaltungsfachfrau oder Verwaltungsfachmann sein. Nein!

Bei uns werden die gleichen Fähigkeiten gebraucht, die auch bei Unternehmen gefragt sind. Der einzige Unterschied: Bei uns ist am Ende die maximale Rendite, wenn wir das maximal Mögliche für das Gemeinwohl erzielt haben. Schauen Sie doch mal auf unser Bewerbungsportal. Das finden sie übrigens auch in der App. Initiativbewerbungen sind ebenfalls jederzeit gern gesehen.

Schluss

Nach Rückblick und Ausblick will ich Ihre Aufmerksamkeit noch darauf richten, was wir in unserer Gesellschaft, in der Politik und ganz persönlich dafür tun können, uns nicht unnötig das Leben schwer zu machen.

Unser ehemaliger Wirtschaftsminister und heutiger Ehrengast Prof. Dr. Haussmann hat mir mit seiner Anmeldung zum Neujahrsempfang Folgendes geschrieben:

„Unsere ältere Generation mit Lebens- und Krisenerfahrung muss der jüngeren Generation eine realistische aber optimistische Perspektive bieten als Mutmacher, als Hoffnungsspender.“

Er hat mir aus der Seele gesprochen. Wie recht hat er! Sie haben die beeindruckende und positive Liste gehört, die ich für 2022 und 2023 vorgetragen habe. Was wir alles bewegen können trotz oder vielleicht sogar wegen der Krisen, die wir seit 2020 durchleben mussten.

Warum ist unser Fokus nicht stärker darauf? Warum haben negative Botschaften einen viel höheren Verbreitungsgrad? Warum setzen wir die heutigen Verantwortungsträger einem viel höheren Druck aus, sofort und für alles eine Lösung zu finden. Selbst in noch nie da gewesenen Krisen wie der Pandemie und jetzt der kriegsbedingten Energiekrise?

Unter Druck passieren Fehler. Und gerade in fundamentalen Krisen führen Fehler zu noch mehr Verunsicherung, Angst und Frust. Während der Bankenkrise hatte sich Angela Merkel noch hinstellen können und sagen: Ihr Geld ist sicher. Das garantieren wir Ihnen. Das war gut so, weil sich die Märkte beruhigt haben und es nicht wie jetzt zu Preisspiralen kommt, die jeglicher Basis entbehren.

Wir brauchen mehr Optimismus und weniger den Fokus auf schlechten Botschaften, wenn wir unsere Gesellschaft voranbringen wollen. Zitat: „Mit einer Gesellschaft mit beschränkter Hoffnung ist jedenfalls keine Zukunft zu machen.“ habe ich vor kurzem in einer Fachzeitschrift gelesen. Wie wahr!

Machen Sie kurz die Augen zu und überlegen Sie, wo Sie zukünftig „gnädiger“ und „geduldiger“ werden können, wenn von den politisch Verantwortlichen nicht gleich Antworten auf Herausforderungen gefunden werden. Welche positiven Dinge können Sie selbst beeinflussen oder voranbringen?  Besonders ermutigen möchte ich dabei die jungen Leute in Metzingen. Wir brauchen Euch! Und Ihr braucht umgekehrt unser Vertrauen. Unsere jungen Leute haben am längsten etwas davon, wenn wir etwas voranbringen können und umgekehrt leiden sie am längsten, wenn wir die falschen Zukunftsentscheidungen treffen.

Liebe Bürgerinnen und Bürger, liebe Gäste des Neujahrsempfangs, zum Schluss möchte ich ein großes Dankeschön an alle richten, die zum Gelingen dieses Neujahrsempfangs beigetragen haben.

Vielen Dank nochmals den jungen Musikerinnen und Musikern des Jugendsinfonieorchesters unter der Leitung von Bruno Seitz sowie den Solisten Daniel Merkt und Sarah Auer, die wir gleich noch hören werden.

Nochmals Danke an Frau Mohlau und Frau Astfalk fürs Dolmetschen.

Vielen Dank auch an die Damen und Herren des Kelternvereins Neuhausen, von denen Sie dieses Jahr bereits von Beginn an bewirtet wurden.

Danke sage ich auch Mike Dekreon, der hier als neuer Gebäudemanager für den perfekten räumlichen Rahmen in unserer Stadthalle gesorgt hat. Dies gewiss gemeinsam mit Stephan Maier und seinen Kollegen von Eventtechnik. Danke!

Mein besonderer Dank geht an dieser Stelle auch an Frau Rasch und die Kolleginnen der Schulkindbetreuung der Sieben-Keltern-Schule für die heutige Kinderbetreuung.

Und schließlich danke ich meinem Team der Stadtverwaltung. Allen voran meiner Referentin Salome Mages, die den NJE federführend organisiert hat und für die es heute auch Premiere gewesen ist. Danke auch für die tolle Unterstützung durch Stefanie Schmid, Nicole Knöll, Aline Nachtigall, Yvonne Hartmann, Monika Heine, Dorothee Wörner, Ulrike Kohfink, unserer Praktikantin Lisa-Marie Koch sowie unseren Auszubildenden Melissa Biedritzky und Kyra Graf.

Nun freue ich mich auf den perfekten musikalischen Abschluss.

Ich gestehe, ich habe Bruno Seitz bei der Musikauswahl für heute völlig freie Hand gelassen. „I will always love you.“ von Whitney Houston hat er für den Abschluss ausgesucht. Wenn man jetzt nur auf den Titel schaut - ohne sich mit dem Inhalt des Liedes zu befassen - Welche Botschaft will er damit senden? Der Interpretationsspielraum ist riesig…Was fällt Ihnen spontan dazu ein? Ist er gerade schwer verliebt? Oder will er ein Zeichen der Liebe in Zeiten des Krieges setzen? Oder wünscht er mir, dass die Metzingerinnen und Metzinger ihre Stadt oder gar ihre Oberbürgermeisterin ewig liebenswert finden werden? Oder was ganz anderes? Vielleicht verrät er es Ihnen oder mir im Nachgang.

Auf jeden Fall dürfen Sie sich jetzt mit mir gemeinsam freuen auf Sarah Auer und das Jugendsinfonieorchester Metzingen. Uns allen wünsche ich im Anschluss einen guten Ausklang unseres Neujahrsempfangs bei guten Gesprächen, Getränken und Snacks.

Starten Sie gut ins neue Jahr. Tragen Sie auch weiterhin dazu bei, dass Metzingen so eine tolle Stadt bleibt, in der sich viele Menschen engagieren, zusammenhalten und es sich gut leben lässt.

Ich wünsche Ihnen ganz viel Glück, Gesundheit und positive Energie dafür.