Ein wunderschönes Parterschafts-Wochenende ist zu Ende gegangen


Aus Nagykálló, Hexham und Noyon reisten vergangenen Freitag viele Gäste nach Metzingen, um gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden ein kulturelles Partnerschafts-Wochenende zu erleben, in dessen Rahmen auch gleichzeitig das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen dem ungarischen Nagykálló und Metzingen gefeiert werden konnte. Am Freitagabend gab es einen Begrüßungsempfang, am Samstagmorgen auf dem Wochenmarkt hatten die Wochenmarktbesucher und interessierte Bürgerinnen und Bürger die Chance, französischen Akkordeonklängen zu lauschen, den feurigen Tänzen der ungarischen Tanzgruppe zuzusehen oder einer jungen Step-Tänzerin aus Hexham. Abends hat die Stadt dann zum großen Festabend in die Stadthalle eingeladen. Mit viel Musik, schönen Reden, gutem Essen und wertvollen Gesprächen wurden die Freundschaften weiter gefestigt, es wurde gemeinsam gefeiert und der europäische Gedanke gelebt. Und wenn ein Geburtstag gefeiert wird, darf eine Torte nicht fehlen – der Bürgermeister aus Nagykálló Tibor Horváth und Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh schnitten sie zu späterer Stunde gemeinsam an.

Zufrieden und glücklich reisten am Sonntag und am Montag die Gäste wieder in ihre Heimat. Der stimmungsvolle Festabend wird allen noch lange in guter Erinnerung bleiben. Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh betonte: „Unsere Freundschaften über die Grenzen hinweg sind unheimlich wichtig. Wir sind stolz auf die langjährigen Verbindungen nach Nagykálló, Hexham und Noyon“. Der Bürgermeister Derek Kennedy aus Hexham bemerkte in seiner Rede, dass in einer Welt, die immer instabiler werde und in der hochrangige politische Führer einige eher unglückliche Schritte unternommen haben, die lokale Ebene dafür sorge, dass Zusammenarbeit, Verständnis und Respekt für die unterschiedlichen Kulturen und Werte verstanden und gelebt werden. Tibor Horváth lobte die vielseitige Zusammenarbeit von Metzingen und Nagykálló. Es herrsche ein gutes Verhältnis zwischen den Schulen, Kultureinrichtungen und Sportvereine beider Städte. Sein Wunsch sei es, dass diese Verbindung sich auf vielfältige und dynamische Weis weiterentwickle. Bürgermeisterin Sandrine Dauchelle aus Noyon konnte leider nicht zu diesem Wochenende anreisen, Oberbürgermeister Haberstroh hatte sie aber schon im Rahmen der Bürgerreise im Mai persönlich kennengelernt und sendete beim Willkommensempfang herzliche und freundschaftliche Grüße nach Noyon.

Einige Bürgerinnen und Bürger aus Hexham waren schon am Donnerstag angereist, andere mussten leider einen unfreiwilligen Stopp in Amsterdam einlegen und kamen erst am Freitag am Stuttgarter Flughafen an. Die Freunde aus Nagykállo kamen pünktlich zum Empfang am Freitagabend an der Stadthalle an, nur einer kleinen Reisegruppe in einem PKW wurde der Freitagsstau auf der Autobahn zum Verhängnis – sie schaffte es nicht mehr zum Empfang zu kommen, wurde aber dann später am Abend umso herzlicher von Partnerschaftsvereinsvorsitzendem Eckart Ruopp willkommen geheißen. Aus Noyon kam zum ersten Mal das Akkordeonorchester und begeisterte sowohl auf dem Kelternplatz als auch am Samstagabend seine Zuhörerinnen und Zuhörer. Es sorgte für Stimmung, lud zum Mitsingen ein – von Edith Piaf über „YMCA“, „Sous le ciel de Paris“ bis zu „Ti amo“ wurden unzählige Lieder gespielt. Am Samstagabend spielten die quirligen Musikerinnen und Musiker sogar spontan zusammen mit dem Harmonika-Club aus Dettingen. Dessen Mitglieder hatten sich dazu bereit erklärt, die französischen Gäste, mit denen sie die Liebe zur Akkordeonmusik teilen, bei sich über das Wochenende aufzunehmen. Diese neue freundschaftliche Beziehung hatte im Frühjahr Ulrike Lamp-Schaich, Vorsitzende des Partnerschaftsverein Metzingen-Noyon eingefädelt. Auch aus Hexham kam noch ein spontaner Auftritt dazu: Die junge Amalia zeigte mit ihren Step-Klocks traditionellen englischen Tanz – sehr beeindruckend. Besonders schön: Bei ihrem ersten Auftritt auf dem Kelternplatz am Samstagvormittag wurde sie nach einer kurzen Absprache spontan vom französischen Akkordeon-Orchester begleitet. Die drei Tanzpaare aus Nagykálló begeisterten mit traditionellen und feurigen Tänzen, zu denen sie sogar noch sangen und das Publikum miteinbezogen.

Für die Partnerschaftsvereinsvorsitzende aus Hexham, Marianne Corder, war es die erste Reise nach Metzingen. Sie war sichtlich begeistert vom großen Treffen und knüpfte viele Kontakte. Marie-Claude Gallet, Partnerschaftsvereinsvorsitzende aus Noyon, betonte in ihrem Grußwort, dass dieses europäisch, städtepartnerschaftliche Wochenende, zu dem alle Partnerstädte gekommen seien, ein Zeichen sei, dass die Idee eines gemeinsamen Europas weitergelebt werde und gerade in dieser schwierigen Zeit auch unbedingt weitergelebt werden müsse.

Das Programm für die Bürgerreisen wurde von den jeweiligen Partnerschaftsvereinsvorsitzenden Dr. Fritz Kemmler und Eckart Ruopp organisiert. Der Partnerschaftsverein Metzingen-Noyon stellte die Verbindungen zum Hamonikaclub Dettingen her, dessen Mitgliede sich rührend um ihre Gäste kümmerten und sie am Sonntagmorgen auch noch zu einem Brunch einluden. Der Festgottesdienst zum Partnerschaftsjubiläum in der Martinskirche mit Pfarrer Albrecht Schäfer und dem ungarischen Schulpfarrer Dávid Grunda begeisterte die Gottesdienstbesucher.

Musikalische und tänzerische Beiträge gab es am Samstagabend auch von Metzinger Seite. Als die MetSingers zu Beginn des Festabends die Eurovisions-Melodie anstimmten, hatten viele der 210 Gäste eine Gänsehaut. Der Dirigent des Chors, Gunther Rall, überreichte Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh und den anderen Bürgermeistern symbolisch eine Friedenskette. Die Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen sorgte für gute Unterhaltung und zeigte ihre Tanzkunst. Der Dettinger Harmonikaclub begeisterte – zuerst allein, dann gemeinsam mit den französischen Freunden - mit einem bunten Medley bekannter Melodien. So endete der für viele unvergesslich schöne Abend um Mitternacht – „Viszlát – Goodbye – Au revoir – Auf Wiedersehen“ – und bis bald!