Das Fahrrad ist bei der Bürgerbeteiligung zum Mobilitätsentwicklungskonzept besonders im Fokus!


Was sich bereits bei der Auftaktveranstaltung in der Metzinger Festkelter Anfang Oktober abzeichnete, setzt sich auch in den ersten Wochen der Bürgerbeteiligung fort: „Viele Metzingerinnen und Metzinger zeigen großes Interesse an der Mobilitätsentwicklung und bringen sich mit Engagement ein, das ist ganz toll“, freut sich Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh.

Inzwischen finden sich auf der Online-Plattform www.metzingen-mobil.de mehr als einhundert Beiträge und Hinweise. Auch die dafür vorgesehenen Postkarten wurden von den Bürgerinnen und Bürger schon fleißig ausgefüllt und zahlreich eingesandt.

„Der Radverkehr steht mit vielen Beiträgen besonders im Fokus“, erklärt Baubürgermeister Markus Haas. So sei der Wunsch nach sicheren und abschließbaren Fahrradabstellmöglichkeiten, speziell am Bahnhof, oft geäußert worden. „Auch die Erneuerung bestehender Radwege, zusätzliche Fahrradschutzstreifen und die Einrichtung von Fahrradschnellwegen würden aus Sicht vieler Bürgerinnen und Bürger die Sicherheit der Radfahrenden deutlich erhöhen“, macht Haas deutlich. „Und damit verbessert sich natürlich die Qualität des Radfahrens!“

Mit Blick auf den Fußverkehr wird von mehreren Teilnehmenden die Einrichtung einer Fußgängerzone in der Reutlinger Straße gewünscht. Außerdem sei es wichtig, die Barrierefreiheit im Blick zu behalten, einerseits durch abgesenkte Bordsteine sowie durch die Ausbesserung der Gehwege oder die Verlängerung der Grünphasen an Ampelanlagen im Fußgängerbereich.

Ebenso vielfältig sind die Ideen und Anregungen zum Thema Auto-Verkehr. Hier zeigen sich allerdings deutliche Gegensätze, wie Markus Haas unterscheidet: „Zum Beispiel werden mehr Parkplätze, insbesondere für Metzingerinnen und Metzinger, gewünscht. Andererseits sprechen sich Teilnehmende auch dafür aus, das innerörtliche Parken einzuschränken.“

Zudem wird der Wunsch eingebracht, den fließenden Verkehr zu beruhigen, etwa durch eine Ausweitung der Tempo-30–Regelung auf die gesamte Innenstadt. Die Verengung von Fahrbahnen, um die Sicherheit zu erhöhen und Lärm zu verringern, ist ebenfalls ein Schwerpunkt. Für die Themenfelder ÖPNV und alternative Mobilität sind ebenso Anregungen und Ideen eingegangen. Diese umfassen beispielsweise den Wunsch nach der Einrichtung eines Sammeltaxi-Services für Senioren und eine Erweiterung des Carsharing-Angebots. Der Baubürgermeister verweist hier aber auf den grundlegenden Ausbau der ÖPNV-Verbindungen sowie auf die Vernetzung zwischen den Verkehrsmitteln: „Das ist oberstes Ziel!“

Bis Jahresende werden noch Impulse und Ideen zur Mobilität in Metzingen gesammelt. Das geht über die genannte Onlineplattform sowie über Postkarten, die im Rathaus, in den Verwaltungsstellen, in der Stadtbibliothek und in der Touristinformation ausliegen.

Alle Beiträge, sowohl digital als auch in Papierform, werden auf der Online-Plattform transparent dargestellt. Im Frühjahr 2024 sind dann weitere vertiefende Themenworkshops geplant. Die Ergebnisse werden im Gemeinderat öffentlich vorgestellt.

„In einer Demokratie ist es wichtig, die Beweggründe aller zu hören, abzuwägen und in manchen Situationen auch abstimmen zu lassen“, macht Carmen Haberstroh deutlich. Das Fundament des Mobilitätsentwicklungskonzeptes seien die Ideen und Sichtweisen der Menschen vor Ort, so die Oberbürgermeisterin. „Ich möchte mich jetzt schon bei allen bedanken, die sich einbringen und noch einbringen werden.“

Um die Verkehrsbedingungen in Metzingen, in den Teilorten und die Verbindungen mit dem Umland besser, sicherer, innovativer und umweltschonender für alle Verkehrsteilnehmende gestalten zu können, hatte der Gemeinderat Metzingen die Erarbeitung eines Mobilitätsentwicklungskonzepts (MEK) beschlossen. Im Sommer stimmte der Gemeinderat der Form und dem Zeitplan für die Bürgerbeteiligung zu.