Mosaik-Einweihung zum 50jährigen Austauschjubiläum Noyon – Metzingen


Anlass war die Einweihung eines Mosaiks, das französische Schülerinnen und Schüler aus Noyon wenige Wochen zuvor im Rahmen des diesjährigen Austauschs gemeinsam mit ihren deutschen Austauschpartnern gestaltet hatten.

Grund für diese ungewöhnliche Aktion war das 50jährige Austauschjubiläum im Jahr 2021, das jedoch wegen Corona nicht begangen werden konnte. Schnell waren sich die für den Austausch zuständigen Kolleginnen Cornelia Klein, Monika Louvard und Uta Reich-Turian zu Schuljahresbeginn einig darüber, diesen Jahrestag nachträglich mit einer Schüleraktion zu würdigen. Bis zur Ankunft der französischen Schülergruppe am 14. Oktober blieb nur wenig Zeit, doch mit Unterstützung des Kunstkollegen Martin Baumann war schnell entschieden, ein Mosaik zu gestalten, und es ging an die detaillierte Planung der Gestaltung und Umsetzung.

Wie das gemeinsam gestaltete Mosaik setze sich auch die langjährige und mitnichten selbstverständliche Freundschaft zwischen den beiden Partnerstädten aus unterschiedlichen Mosaiksteinen zusammen, so Ulrike Fezer: Aus engagierten Menschen wie dem Ehepaar Münster, die den Austausch vor 52 Jahren ins Leben gerufen und begleitet haben; aus der Stadt Metzingen als Schulträger – denn aus dem Schüleraustausch ging wenige Jahre später 1979 die Städtepartnerschaft hervor; aus den Lehrerinnen und Lehrern auf deutscher sowie französischer Seite sowie aus begeisterten Menschen, die den Austausch unterstützen wie z. B. die Vertreter des Partnerschaftsvereins. Vor allem jedoch aus zahlreichen Schülergenerationen sowie den jetzigen und zukünftigen Schülerinnen und Schülern, deren Aufgabe es sei, diese Freundschaft weiter zu pflegen.

Im Anschluss sprach Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh. Sie erzählte von eigenen Austauscherfahrungen und äußerte den Wunsch, dass die entstandenen Kontakte der Schülerinnen und Schüler über den Gegenbesuch im April hinaus Bestand haben. Die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Ulrike Lamp-Schaich betonte ebenfalls die Bedeutung dieser langjährigen Beziehung sowie die besondere Verantwortung der gegenwärtigen und zukünftigen Generationen. Die Zeitspanne von über 50 Jahren spiegelt sich auch in den detailreich gestalteten Plakaten des Französischleistungskurses, die im Foyer ausgestellt sind und Daten zur deutsch-französischen Geschichte ebenso veranschaulichen wie Klischees der beiden Nachbarländer.Fünf Schülerinnen und Schüler des Musikleistungskurses umrahmten den Festakt stimmungsvoll mit einer eigens dafür von Wolf-Dieter Rahn arrangierten Instrumentalversion der „Champs-Élysées“, bevor Frau Haberstroh gemeinsam mit Schülerinnen des diesjährigen Austauschs das Mosaik enthüllte. Zu sehen sind die Namen und Wappen der beiden Städte sowie eine große 50, hervorgehoben durch die jeweiligen Nationalfarben. Damit ist der Austausch nun auch im Schulleben präsent. Dieser soll in erster Linie Alltag, Gewohnheiten und Besonderheiten des jeweils anderen Landes näherbringen und die Schülerinnen und Schüler motivieren, die Sprache des linksrheinischen Nachbarn zu erwerben.  Darüber hinaus trägt der Austausch jedoch dazu bei, die Idee eines demokratischen, vereinten und liberalen Europa erlebbar zu machen, indem die Schülerinnen und Schüler Grundwerte wie Toleranz und gegenseitigen Respekt erfahren und so in einer Zeit der Instabilität und der Krisen dazu beitragen, ein friedliches Miteinander zu gestalten.